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PRESENTATION OUTLINE

HERZINFARKT

DEFINITION

  • plötzlicher Verschluss einer oder mehrerer Koronararterien durch einen Thrombus
  • es kommt zur Minderversorgung des Herzmuskels, da dieser nicht mehr versorgt werden kann
  • Ischämie führt zur Nekrose des Gewebes

KHK koronare 🫀krankheit

  • chronische Erkrankung des Herzens durch atherosklerotische Veränderungen der Koronararterien - Plaquebildung
  • dies führt zu zunehmender Stenosierung der Gefäße - Koronarstenose
  • es kommt zu Durchblutungsstörungen des Herzmuskulatur - Myokardischämie

KHK Leitsymptom

  • Angina Pectoris (enge Brust)
  • weitere: ausstrahlende Schmerzen, belastungsabhängige Dyspnoe

AKUTES KORONARSYNDROM - ACS

  • Lebensbedrohliche Phasen der KHK
  • Akute Unterversorgung des Herzmuskelgewebes mit O2
  • ACS fasst die instabile AP & Herzinfarkt zusammen
  • Durchblutungsstörung ohne Untergang des Herzmuskelgewebes mit Symptomen der AP

ANGINA PECTORIS

  • Brustenge - Symptom, kein eigenes Krankheitsbild
  • Herzkranzgefäße sind durch die Durchblutungsstörung verengt
  • Plötzlich auftretende Schmerzen in der Brustgegend (anfallsartig)
  • Infolge einer Myokardischämie: o2-Angebot & -Bedarf stimmen nicht miteinander überein
  • Stabile AP schreitet nicht weiter vor, die instabile schon

AP SYMPTOME

  • Brust- u. thorakale Schmerzen; retrosternal, weitergehend in den linken Arm, Oberbauch, Rücken & Unterkiefer
  • Unruhe, Angst, vegetative Begleitsymptome
  • Bauchschmerzen & Übelkeit (bei Frauen u. Diabetikern)

MYOKARDINFARKT

  • STEMI: ST-Streckenhebung einer Region zuordbar, im EKG sichtbar, Blutgefäß ist komplett geschlossen, stärkere Schmerzen (+ Kurzatmigkeit + Erbrechen), Enzyme im frühen Stadium noch neg.
  • NSTEMI: Herzenzyme weisen Dynamik vor, kaum EKG-Veränderung, Blutfluss ist teilw. noch möglich, ähnliche Beschwerden wie bei AP

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MYOKARDINFARKT TYPEN

  • Herzinfarkt Typ 1: Arteriosklerose - es kommt zur Plaqueruptur, die Plaques verstopfen die bereits verengten Gefäße; das Herzmuskelgewebe stirbt in 15-30min. ohne Versorgung ab - es kommt zur Infarktsymptomatik
  • Herzinfarkt Typ 2: Auslösend ist das Sauerstoffdefizit, während der Sauerstoffbedarf erhöht ist; Bedarf stimmt nicht mit Angebot überein (z.B. bei Hypertonie oder Herzrasen)

MYOKARDINFARKT PATHOPHYSIOLOGIE

  • Folge von KHK, durch z.B. Arteriosklerose u. Plaquebildung: in den Gefäßwänden bilden sich Plaques, somit ist der Durchmesser des Gefäßes verringert, wie auch der Blutfluss
  • Es kommt zum Einreißen eines arteriosklerotischen Plaques (Plaqueruptur)
  • Gerinnungssystems wird aktiviert; Thrombenbildung; diese verschließen das Gefäß
  • Muskel wird nicht ausreichend mit o2 & Blut versorgt -> Zelltod -> Herzmuskelnekrose
  • Herzmuskelzellen werden zu Bindegewebsnarben: Funktionsverlust

RISIKOFAKTOREN

  • Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)
  • Übergewicht - schlechte Lebensweise/Ernährung - hohe Cholesterinwerte
  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
  • Arteriosklerose
  • Diabetes Mellitus
  • Männliches Geschlecht + Alter
  • Fettstoffwechselstörungen

SYMPTOME

  • Retrosternale Schmerzen + Engegefühl in der Brust >20min.
  • Schmerzausstrahlung: Unterkiefer, Arme, Bauch, zw. Schulterblätter
  • Unruhe, Todesangst, Atemnot (als Leitsymptom)
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Blässe, fahl-graue Hautfarbe, Kaltschweißigkeit,
  • Kreislaufzusammenbruch, Bewusstlosigkeit, kardiogener Schock

SYMPTOME Besonderheiten

  • Bei Frauen: (keine typischen Infarktsymptome) oft nur drückende Brustschmerzen, Rücken- & Armschmerzen, Schweißausbrüche, Benommenheit & Müdigkeit
  • Stummer Infarkt oft bei Frauen o. Diabetikern
  • Schmerzen sind nicht bewegungsabhängig
  • Oft unspezifische Symptome bei herzoperierten Menschen, chronisch Nierenerkrankten, älteren Menschen

PFLEGERISCHE AKUTMAßNAHMEN

  • Beobachtung klinischer Symptome
  • Ggf. Reanimation
  • Symptomorientierte Lagerung (Oberkörperhochlagerung: Verbesserung des Lungenödems, jedoch zur Verschlechterung der Kreislaufsituation)
  • Kontinuierliches Monitoring (EKG, AF, spO2, RR), 12-Kanal-EKG
  • Ruhevermittlung bzw. psychische Unterstützung
  • PVK (großlumig)

PFLEGERISCHE MAßNAHMEN

  • Urin-/Stuhlbeobachtung
  • Überwachung Intensiv: Kontinuierliches Monitoring, Atembeobachtung, Temperatur
  • Schmerz-/Bewusstseinsbeobachtung
  • Flüssigkeitsbilanzierung, Ödeme?
  • Nüchternsein am Tag des Infarkts
  • Ballaststoffreiche Ernährung - Obstipationsprophylaxe
  • Frühestmögliche u. regelmäßige Mobilisation - Pneumonie-/Dekubitus-/Thromboseprophylaxe

  • Bettruhe, keine körperliche Belastung/Anstrengung
  • Selbstpflege unterstützen und fördern
  • Beratung des Pat. & Zuwendung
  • Hautzustand beobachten (Ödeme, Zyanosezeichen, Schwitzen)
  • Auf Zeichen eines Lungenödems achten
  • Ggf. Überwachung nach Herzkatheteruntersuchung

KOMPLIKATIONEN

  • Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern)
  • Linksherzinsuffizienz (zus. Lungenstauung bis hin zum Lungenödem)
  • Kardiogener Schock (lebensbedrohliches Kreislaufversagen)
  • Myokardruptur (Herzwandruptur): neurotisches Muskelgewebe reißt -> Perikatdtamponade (Blutaustritt vom Herzen in dehnbaren Herbeutel)

KOMPLIKATIONEN

  • Herzwandaneurysma: Nekrose - die bindegewebige Narbe drückt nach außen - es kommt zur Aussackung der Herzwand, welche dann perforieren kann
  • Re-Infarkt: zweiter Infarkt mit schlechterer Prognose

DIAGNOSTIK

  • Anamnese (Familien-/Medikamentenanamnese, KHK-Risikofaktoren, Vorerkrankungen)
  • Körperliche Untersuchung: Inspektion (Zyanose, Blässe, Kaltschweißigkeit, Recap, gestaute Jugularvenen, Unterschenkelödeme)
  • Auskultation Herz & Lunge
  • EKG: Ruhe-EKG (kann kurz nach Ereignis noch unauffällig sein)
  • 12-Kanal-EKG: sofort, 6 und 12h nach Ereignis

DIAGNOSTIK

  • Labordiagnostik: Enzyme aus Geschädigten Herzmuskelzellen gelangen in Blut -> erhöhte Konzentration an Troponine T & 1; CK & CK-MB (Kreatinkinase) -> Marker für Gesamtschaden des Myokards; WIEDERHOLUNG nach 3Std.
  • Echokardiografie: Überprüfung der Wandbewegungsstörungen

DIAGNOSTIK

  • Koronarangiografie (Herzkatheteruntersuchung): vorallem durchgeführt bei STEMI/NSTEMI/instabiler AP, dies ist eine Röntgenuntersuchung bei der die Herzkranzgefäße sichtbar gemacht werden, bei dem ein dünner Katheter bis zum Herzen eingeführt wird, sodass Kontrastmittel gespritzt werden kann
  • Linksherzkatheter über die Arterie (Stenosen), Rechtsherzkatheter über die Vene (Herzfehler)

PFLEGE BEI KORONARANGIOGRAFIE

  • Einverständnis & Aufklärung des Patienten
  • BE: Gerinnung (PTT, Quick), Nierenwerte, Schilddrüsenwerte
  • Ärztliche Absprache wegen Prämedikation, sonst 6h vorher nüchtern
  • kontinuierliches EKG
  • OP-Checkliste & weitere Vorbereitungen
  • Rasur bei der A. femoralis oder A. radialis
  • VZ, Hautfarbe (der Beine), Fußpulse tasten
  • Bettruhe beachten, Nachblutungen beobachten

BEHANDLUNG: ERSTMAßNAHMEN

  • Pat. ansprechbar? Ggf. Reanimation
  • Oberkörperhochlagern, enge Kleidung entfernen
  • 2 Hübe Nitroglyzerin, wenn systolischer RR >90mmHg, danach weiter über den Perfusor
  • Sauerstoffgabe bei Pulsoxy
  • Zugang legen, BE für Troponine, Gerinnung
  • Analgetika u. Sedativa (z.B. Morphin, Diazepam), RR-Senker bei Hypertonie
  • Weiter: Medikation nach MONA-Schema

BEHANDLUNG

  • Akut-PCI: bei STEMI-Patienten oder mit instabiler AP -> perkutane Koronarintevention um Herzkranzgefäße zu erweitern; also das Einsetzen von einem Stent, um noch weiteres Ablagern von Koronarplaques zu verhindern
  • Lysetherapie: wenn kein Akut-PCI verfügbar/möglich -> der Thrombus wird medikamentös über einen Zugang in der Koronararterie aufgelöst (Thrombolyse)

BEHANDLUNG

  • Bypass-OP: eine Umleitung, welche das Blut an der stenosierten Koronararterie vorbeiführt zum Herzen (mithilfe von Bypass-Grafts, also arteriellen o. venösen Gefäßen) sodass der Blutfluss wieder hergestellt wird & der Herzmuskel mit Blut und Sauerstoff versorgt werden kann.
  • Indikation: notfallmäßig bei PCI-ungeeigneter Anatomie & kardiogenem Schock

MONA-SCHEMA

  • Akutbehandlung eines akuten Koronarsyndroms
  • M - Morphin, anhängig von Schmerzintensität, senkt den pulmonalarteriellen Druck
  • O - Oxygen: Sauerstoffgabe bei Hypoxämie, Dyspnoe, Lungenödem, Pulyoxy
  • N - Nitrat: Nitroglyzerin zur besseren Perfusion des Myokards, erweitert die Herzkranzgefäße
  • A - ASS: Cyclooxygenosehemmer (Zusammenlegen der Blutplättchen), Thrombozytenaggregation wird gehemmt, Blutverdünner; Gefäßverschluss wird verhindert

MONAS BH

  • S - Statine: Cholesterinsenker zum Schutz vor Arteriosklerose
  • B - Betablocker: z.B. Metoprolol, Auftreten von Kammerflimmern wird reduziert, Herzfrequenzsenkung bei Tachykardie, myokardialer o2-Bedarf und Wandspannung reduziert, Risiko des plötzlichen Herztodes sinkt
  • H - Heparin: hemmt Hämostase, also Stillstand der Blutung, hemmt Gerinnungskaskade

BEHANDLUNGSUNTERSCHIEDE NSTEMI/STEMI

  • Bei beiden: ASS zur Verhinderung von weiteren Thromben, Morphin zur Schmerzbehandlung, Diazepam zur Beruhigung, Stent im Herzkather oder Ballonkatheter, seltener Bypass-OP
  • STEMI: keine allgemeingültige Therapie, oft nur blutverdünnende Medekation

PROGNOSE

  • 220.000 Menschen erleiden jährlich einen Herzinfarkt; 2/3 dessen sind Männer
  • 3x so hohe Sterblichkeit bei über 75-Jährigen
  • Jeder 3. Herzinfarkt ist tödlich
  • Bei einem Re-Infarkt ist die Prognose schlechter